Alfred der Große , DIE ANGELSACHSEN und die Wikinger

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Nach dem Abzug der Römer wanderten die Angelsachsen in England ein und gründeten schließlich sieben verschiedene Königreiche. Sie alle wurden jedoch vor allem durch eine Macht bedroht: die Wikinger. Diese fielen seit Ende des 8. Jahrhunderts immer wieder in das Land ein. Schließlich waren unter dem Dänenkönig Guthrum fast alle angelsächsischen Königreiche besiegt. Einzig das Königreich Wessex bot ihnen noch die Stirn. Dort bestieg im Jahr 871 König Alfred den Thron und mit ihm sollte sich das Blatt zugunsten der Angelsachsen wenden. Als einziger König der britischen Geschichte erhielt er den Beinamen „der Große“. Er war es, der den Wikingern die Stirn bot, ihren Vormarsch in England stoppte und die Angelsachsen zu einem Königreich einte.

Winchester Alfred der Grosse und die Angelsachsen und die Wikinger Geschichte England
Die Stadt Winchester ist eng mit Alfred dem Großen verbunden.

DIE ANGELSACHSEN SIEDELN IN ENGLAND

Die Römer hatten ab 40 n. Chr. die Britischen Inseln erobert und Britannien für 350 Jahre regiert. Nach ihrem Abzug entstand ein Machtvakuum, in das ab dem 5. Jahrhundert die Angelsachsen traten. Sie, die von der römischen Kultur weitestgehend unbeeinflusst geblieben waren, trafen auf den Britischen Inseln auf eine Bevölkerung, die wohl schon zu größeren Teilen christianisiert, auf jeden Fall stark beeinflusst durch die römische Kultur war. Für sie waren die vordringenden germanischen Stämme Barbaren. Offenbar kam es zu einer Verdrängung der einheimischen Bevölkerung durch die Angelsachsen in Richtung Südosten des Landes, wobei ein Teil der Bevölkerung wohl auch zu den Eindringlingen überlief. 

 

Die Angelsachsen waren germanische Einwanderer, die wohl aus dem norddeutschen Raum stammten: die Angeln aus der Gegend des heutigen Schleswig-Holstein, die Sachsen aus der norddeutschen Ebene. Darüber hinaus ließen sich, hauptsächlich in der Gegend der heutigen Grafschaft Kent, die Jüten nieder und auch Stämme der Friesen siedelten sich in England an.  

 

Aus ihnen wurden die Angelsachsen, die insgesamt sieben verschiedene Königreiche in England bildeten: East Anglia, Essex, Kent, Sussex, Wessex, Mercia sowie Deira und Benicia, aus denen später Northumbria wurde. Unter ihnen scheinen die stärksten Königreiche Mercia und Wessex gewesen zu sein.

 

Vieles von dem, was heute über die Angelsachsen bekannt ist, stammt, neben archäologischen Funden, aus der angelsächsischen Chronik, die während der Herrschaft von Alfred dem Großen begonnen und über die Jahrhunderte ergänzt wurde. Heute sind nur noch Kopien von Fragmenten der Chronik vorhanden. Ein weiteres wichtiges Dokument ist die Kirchengeschichte des angelsächsischen Theologen Beda Venerabilis. Doch bereits zur Zeit der Entstehung dieser beiden Dokumente war den Zeitgenossen vieles zu den Ursprüngen und der Geschichte der Angelsachsen in England nicht mehr bekannt.


DIE WIKINGER ATTACKIEREN ENGLAND UND GRÜNDEN JÓRVIK

Mit Ende des 8. Jahrhunderts tauchte an den Küsten Englands ein Volk auf, das bis ins 11. Jahrhundert immer wieder die englischen Küsten verunsichern sollte und zeitweise sogar den englischen Thron für sich reklamierte. Die Rede ist von den Wikingern. Alles begann im Jahr 793, als die Wikinger das Kloster von Lindisfarne im Nordosten Englands überfielen und plünderten. Von da an sollten die Nordmänner, die hauptsächlich aus Dänemark kamen, Jahr für Jahr zurückkehren und vor allem die englischen Klöster plündern. Denn die Klöster waren reich und waren Orte, die Schätze beherbergten, die leicht von den Wikingern mitgenommen werden konnten.

 

Circa 40 Jahre später, ab dem Jahr 830 begannen die Raubzüge der Wikinger zuzunehmen. Auch ferner entlegene Gegenden des Landes wie Cornwall und Somerset wurden nun zu ihrem Ziel und weitaus mehr Schiffe als zuvor tauchten am Horizont des Meeres rund um England auf.

 

Ab dem Jahr 851 gingen die Wikinger, die bis dato im Winter wieder in ihre Heimat zurückgekehrt waren, dazu über, sich in England niederzulassen und Siedlungen zu errichten.

 

Im Jahr 866 gründeten sie im Norden Englands ihr eigenes Reich namens Jórvik, dessen Zentrum das heutige York war. Beinahe ein ganzes Jahrhundert blieben sie dort und verließen es erst wieder im Jahre 954.

 

Im Jahr 870 jedenfalls gab es in ganz England nur noch ein einziges angelsächsisches Reich, das den Wikingern noch die Stirn bieten konnte: Wessex, im Südosten der Insel.


ALFRED DER GROSSE WIRD KÖNIG VON WESSEX

Alfred der Große wurde im Jahr 849 geboren und war der jüngste Sohn, des angelsächsischen Königs von Wessex Æthelwulf und dessen Frau Osburga. Nach dem Tod seiner älteren Brüder wurde er im Jahr 871 König von Wessex. 

 

Bereits vor seiner Krönung zum König von Wessex hatte Alfred gemeinsam mit seinem Bruder gegen die Nordmänner gekämpft. Nach seiner Thronbesteigung war ihm das Glück gegen die finsteren Gegner zunächst nicht sonderlich hold.

 

Im Jahre 878 jedoch hob Alfred erneut eine Armee gegen die Wikinger aus. Diesmal war der Anführer der Dänen König Guthrum. In Edington, in der heutigen Grafschaft Wiltshire, trafen die beiden Parteien aufeinander. Aus dieser bedeutenden Schlacht gingen die Angelsachsen unter Alfred dem Großen als Sieger hervor.

 

Guthrum musste im Anschluss an die Schlacht zum Christentum konvertieren,  behielt aber den nördlichen und östlichen Teil Englands. Der von den Dänen beherrschte Teil Englands wurde fortan Danelag genannt. Auch heute so große Städte wie Cambridge, Leicester, Manchester und York zählten zu diesem Gebiet und noch heute sind die Spuren der Wikinger in diesen Orten zu finden, Spuren ihrer Sprache und ihrer Kultur.

 

Der Süden wurde nun von Alfred dem Großen regiert. Er vereinte die angelsächsischen Königreiche zu einem Land und wurde noch im gleichen Jahr der Schlacht von Edington vom  Witenagemot,  der Ratsversammlung geistiger und weltlicher Würdenträger der angelsächsischen Königreiche zu ihrem gemeinsamen König ernannt und daraufhin gekrönt.


DIE ANGELSACHSEN UNTER ALFRED DEM GROSSEN

Alfred wurde nicht nur zum König der Engländer in den Gebieten, die er im Kampf gegen die Wikinger vereint hatte. Ein Silberpfennig aus jener Zeit zeigt sein Bildnis mit dem Titel „Rex Anglorum“. Das belegt, dass die Bewohner seines Königreiches nun zum ersten Mal wirklich geeint waren und sich ihrer das Gefühl, Engländer zu sein, zu bemächtigen begann. Hauptstadt der Angelsachsen war das in der heutigen Grafschaft Hampshire gelegene Winchester.

 

Alfred der Große veränderte das Land nachhaltig. Er baute Verteidigungsanlagen, genannt burghs, zum Schutz gegen die Feinde, er teilte das Land in Shires, in Grafschaften, um das es besser verwalten zu können. Er ließ die erste Flotte des Landes bauen und errichtete das erste stehende Heer der Angelsachsen. Darüber hinaus förderte er Bildung, Sprache und Literatur. Ein ungemein bedeutender Schritt, denn bisher waren die Angelsachsen zum größten Teil Analphabeten. Fortan sollten sie jedoch lesen und schreiben lernen.

 

Ab 892 kam es wiederholt zu Schlachten, in denen die Wikinger - jedoch erfolglos – versuchten, das Schicksal zu ihren Gunsten zu wenden.

 

Im Jahr 899 verstarb Alfred der Große. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Edward der Ältere. Er wurde dann als erster wirklich zum König aller Engländer, als er die Wikinger aus Danelag vertrieb, und damit alle Gebiete, die heute England bilden, zu seinem Machtbereich gehörten.


DIE WIKINGER IN ENGLAND NACH DER HERRSCHAFT VON ALFRED DEM GROSSEN

Auch wenn Alfred der Große und seine Nachfahren ihr Königreich gestärkt und besser gegen mögliche Überfälle der Wikinger gewappnet hatten, so sah man sich im Reich der Angelsachsen weiterhin den Überfällen durch die Wikinger aus den nördlichen Gebieten der Insel ausgesetzt. Immer wieder griffen diese nach dem Süden. Dies hielt bis ins Jahr 1002 an, als der Druck aus der Bevölkerung auf den damaligen angelsächsischen König Æthelred so groß wurde, dass er anordnete, sämtliche Dänen, derer man habhaft werden konnte, zu ermorden. Dies geschah am 13. November, dem St. Brice’s Day, einem Gedenktag zu Ehren des heiligen Bischofs Brictius. Unter den Toten war wahrscheinlich auch die Schwester des dänischen Königs Sven Gabelbart, der nun Rache schwor, England überfiel und selbst König wurde. Sowohl er selbst, als auch sein Sohn Knut, der als Knut der Große in die Geschichte einging, herrschten gleichzeitig über Dänemark wie auch über England.

 

Im Jahr 1042 folgte erneut ein angelsächsischer König auf den Thron: Edward der Bekenner, der Sohn von König Æthelred. Er verstarb kinderlos und bestimmte seinen Schwager, König Harald II., zum Nachfolger. Er, der ihm 1066 auf den Thron folgte, sollte der letzte angelsächsische König des Landes werden, denn im gleichen Jahr landete Wilhelm der Eroberer aus der Normandie in England und riss die englische Krone an sich.

Alfred der Große, Angelsachsen und Wikinger in England: Übersicht

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