Mitten in Cornwall wurde um die Jahrtausendwende ein gigantisches Projekt aus dem Boden gestampft: das Eden Project. Es ist weit mehr als nur ein Botanischer Garten, sondern ein Ort für Naturliebhaber, ein Ort der Inspiration und ein Symbol für Nachhaltigkeit. Mit dem Eden Project sind mehrere architektonisch beeindruckende Gewächshäuser entstanden, in denen mehr als 1.000 Spezies ein Zuhause gefunden haben. Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Eden Project zu einem der Hauptattraktionen und größten Sehenswürdigkeiten in ganz Cornwall geworden ist. Es ist ein Ort, nicht nur um über die Vielfalt an Pflanzen weltweit zu staunen und exotische Pflanzen zu sehen, die man andernfalls mit großer Wahrscheinlichkeit niemals zu sehen bekommen würde. Es ist auch ein Ort, um zu lernen, darüber wie man umweltbewusst, im Einklang mit der Natur lebt, wie man die Natur für sich nutzen und der Natur auch etwas zurückgeben kann. Das Eden Project ist somit ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz.
Bis in die Mitte der neunziger Jahre befand sich gerade einmal acht Kilometer in nordöstlicher Richtung von St. Austell in Cornwall eine Tongrube, die aufgegeben werden sollte. Doch was sollte man mit diesem Gebiet nun anstellen? Diese Frage rief Tim Smits, einen ehemaligen Plattenproduzenten auf den Plan. Er hatte sich bereits mit der Restaurierung eines der heute schönsten Gärten in Cornwall, der Lost Gardens of Heligan, der sich nur circa 15 km vom heutigen Eden Project befindet, einen Namen gemacht. Unter der Ägide von Tim Smits wurde die Idee zum Eden Project entwickelt. Es ist heute eine der großen Touristenattraktionen Cornwalls.
Auf der unebenen Fläche der Tongrube wurden drei gigantische Gewächshäuser errichtet, welche die Form von Halbkugeln haben, die wie Blasen aussehen. Für den Bau der Gewächshäuser wurden Gerüste mit einer Länge von über 360 km aufgestellt. Damit schaffte es das Eden Project dann auch ins Guinness Book of Records. Zweieinhalb Jahre nach Baubeginn eröffneten im März 2001 die Gewächshäuser ihre Tore und zogen allein innerhalb der nächsten drei Monate eine halbe Million Besucher an.
In den riesigen Gewächshäusern des Eden Projects haben wie bereits erwähnt mehr als 1.000 Spezies des Regenwaldes ein zu Hause gefunden, wobei viele der Pflanzen aus Samen in der eigenen Pflanzenschule gezogen wurden.
Die drei Gewächshäuser sind die Hauptattraktion. Sie werden Biome genannt und sind in ein Mediterranes Gewächshaus und ein Regenwald Gewächshaus gegliedert. Ergänzt wird das ganze durch das sogenannte Core, in dem man alles über die Pflanzenwelt und ein umweltverträgliches Leben lernen kann. Denn im Eden Project geht es zum einen darum, exotische Pflanzen kennenzulernen, aber auch darum, wie man umweltbewusst, mit der Natur lebt.
So lernt man im Eden Project unter anderem über die Herstellung von Schokolade, die man natürlich auch verkosten kann, über regionale Getreidearten und Lebensmittel, über die Herstellung von Kautschuk und über die Erderwärmung, deren Auswirkungen auf Flora und Fauna und auf unser aller Leben.
Das Regenwaldbiom, das größere der beiden Biome, ist nicht nur das größte Gewächshaus weltweit, sondern beherbergt auch überhaupt den größten Regenwald, der je in einem Gewächshaus angelegt wurde. Es simuliert die Bedingungen eines tropischen Regenwaldes und zeigt eine enorme Vielfalt an exotischen Pflanzen und Bäumen, die typisch für Regenwälder sind. Das kleinere der beiden Biome ist das Mittelmeer-Biom. In ihm werden für den Mittelmeerraum typische Pflanzen gezeigt und auch unter diese bieten eine unglaubliche Vielfalt an interessanten Pflanzen, die im Mittelmeerraum beheimatet sind. Die Biome sind in verschiedene Regionen der Welt unterteilt, vom südamerikanischen Regenwald über verschiedene Gegenden Asiens bis hin zum afrikanischen Kontinent. Die beiden Gewächshäuser sind durch Gärten miteinander verbunden, in denen man sich informieren und inspirieren lassen kann. Ein Paradies nicht nur für Gärtner.
Darüber hinaus kann man bei einem Besuch des Eden Projects an Führungen und Workshops teilnehmen. Im Core, dem Bildungs- und Besucherzentrum des Eden Projects gibt es darüber hinaus Ausstellungen, die oft interaktiv sind. Ideal für alle, die mit Kindern unterwegs sind. In den Ausstellungen erfahren die Besucher über nicht nur Wissenswertes über Flora und Fauna der verschiedenen Regionen unserer Erde, sondern lernen auch über nachhaltige Landwirtschaft, über erneuerbare Energien und über die Bedeutung des Umweltschutzes.
Wem zum Schluss nach einem kleinen Adrenalinschub verlangt, der kann mit der Zip-Line einen Blick auf das Eden Project von oben riskieren oder einen Spaziergang auf dem Baumwipfelpfad wagen.
Möchtest du mehr über die Gärten in Cornwall lesen? Dann schau einfach mal bei den England Notes im separaten Beitrag Die 10 schönsten Gärten in Cornwall vorbei.
Möchtest du etwas mehr über das Eden Project erfahren, darüber wie die Biome erbaut wurden und warum, welche Ziele mit dem Eden Project verfolgt werden und einiges mehr, dann schau dir mal diese beiden Videos an.
Das Eden Project hat auch einen You Tube-Kanal, auf dem es regelmäßig Beiträge zu allen möglichen Dingen rund um Gärten, Pflanzen und die Umwelt gibt.
Adresse: Eden Project Bodelva, Cornwall PL24 2SG, Vereinigtes Königreich
Nach Cornwall in Richtung kannst du mit dem Auto über die M5 bis nach Exeter reisen und von dort über die A30 fahren. Ab Innis Downs folge einfach den Ausschilderungen zum Eden Project.
Wenn du bereits in Cornwall bist, dann erreichst du das Eden Project ebenfalls über die A30, die aus Exeter nach Cornwall führt oder von Plymouth aus über die A390 / A391.
Bei den England Notes findest du über diesen Link Informationen und Tipps zum Autofahren und Linksverkehr in England.
Am Gelände des Eden Projects gibt es einen sehr großen Parkplatz, auf dem man problemlos sein Auto parken kann. Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang oder du nimmst einen der Shuttlebusse.
Der dem Eden Project am nächsten gelegene Bahnhof ist St. Austell, den du beispielsweise auch vom Bahnhof London Paddington direkt erreichst. Vom Bahnhof St. Austell geht es dann mit dem Bus weiter zum Eden Project.
Das Eden Project hat auch ein tolles Angebot für alle, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und das Eden Project besuchen. Gegen Vorlage deiner Zugfahrkarte erhältst du ein Eden Guide Book im Wert von 6 GBP.
Weitere Zugverbindungen findest du unter National Rail Enquiries:
https://ojp.nationalrail.co.uk/service/planjourney/search
Bei den England Notes findest du in einem separaten Beitrag ausführliche Informationen und Tipps über Zugreisen in England.
Mit den lokalen Bussen Nr. 28 und 31 erreichst du direkt das Eden Project. Um deine Anreise mit dem Bus zu planen, schau am besten auf dieser Webseite nach den verschiedenen Busrouten in Cornwall, auf der du Abfahrtsort und Zielort eingeben kannst:
https://www.gocornwallbus.co.uk/plan-your-journey
Wie auch für die Anreise mit dem Zug gilt auch für die Anreise mit dem Bus das Angebot des Eden Project für alle, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln das Eden Project besuchen. Gegen Vorlage deiner Busfahrkarte erhältst du ein Eden Guide Book im Wert von 6 GBP.
Bei den England Notes gibt es auch einen separaten Beitrag mit Informationen und Tipps über Busreisen in England.
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